Siemanks Historie – Auguste, Anna und Marianne
Auguste Siemank
Noch sehr in traditioneller gutbürgerlicher Pose und voller Stolz posierte Auguste – Ida Auguste Wilhelmine geb. Wagner (* 3. Dezember 1843 – † 26. März 1915), die Ehefrau von Ernst Siemank, auf einem undatierten Foto aus einer sehr erfolgreichen Zeit des Familienunternehmens.
Anna Siemank
Maria Anna geb. Bossack (* um 1870 – † 17. Juni 1945) heiratetet den Sohn Augustes, Georg Siemank. Im Trauregister der Gemeinde Leuben ist im Mai 1893 das Aufgebot zur Hochzeit so eingetragen: »Anna, aus Schandau, ist die Tochter von Gustav Friedrich Bossack, Buchbinder.« Georg und Anna Siemank hatten vier Kinder: Käte, Erich, Johannes (genannt Hans) und Anna, die noch als Baby 1896 – einen Tag vor Heiligabend – im Alter von nur zwei Monaten und 25 Tagen verstarb.
Die Mutter, »Anna aus Schandau«, sollte eine der besonders starken Siemank-Frauen werden – wider Willen. Denn nach dem frühen Tod ihres Mannes 1907 führte sie die Bäckerei allein weiter – 23 Jahre lang, bis 1930. An die Fassade ließ sie den Zusatz malen: »Inhaberin Anna verw. Siemank«. Eine schwere Belastung für die Mutter von drei Kindern. Dass sie die Kraft dafür aufbrachte, ist aus dem lebensfrohen und energischen Ausdruck ihres Porträts ablesbar.
Marianne Siemank
1930 hatte Annas Sohn Hans die Bäckerei übernommen, zog aber in den Zweiten Weltkrieg und kam danach in Gefangenschaft – wieder blieb den Frauen die Bäckerei überlassen. Hans Siemanks Tod 1954 führte dazu, dass nun seine Frau Marianne geb. Jung und die 24-jährige Tochter Renate dann gemeinsam ab 1955 die Bäckerei führten, unterstützt von dem angestellten Meister Hans Weise, der dreißig Jahre für die Familie arbeitete.
Eine schwere Zeit war das für die Bäckermeisterswitwe und die junge Mutter, in der die Erträge der Bäckerei nicht ausreichten, um die aufwendige Bausubstanz aus Vorkriegszeiten zu erhalten. Marianne blieb bis ins 86. Lebensjahr in der Bäckerei tätig.